In der Wissenschaft gehört Crowdsourcing ohne Wenn und Aber zur Innovationsgesellschaft. Die Theorie propagiert seit 2003 eine Social Media Revolution im Bereich Innovationsmanagement. Demnach wäre es für die Unternehmen ein Einfaches, die Community an der Unternehmensentwicklung aktiv partizipieren zu lassen – warum aber machen das noch nicht alle?
Ganz so einfach scheint es dann doch nicht zu sein, wie die Studie der Innovationsgesellschaft mbH und dem Institut für Informations- und Prozessmanagement der Fachhochschule St.Gallen (IPM-FHS) aus dem Jahr 2012 zeigte. (Open Innovation Monitor 2012, vorgestellt an der Messe Print & Publishing Schweiz).
So gaben beispielsweise 39 Prozent der 200 befragten Führungskräfte an, sie wollen vermehrt auf Open Innovation-Instrumente bauen, den direkten Einsatz von Crowdsourcing sehen dennoch nur wenige.
Hinderungsgrund ist neben einer Unkenntnis der Methode auch die Angst geistiges Eigentum oder internes Wissen zu verlieren. Gerade in der Chemie- und Pharmaindustrie, im Finanzwesen und in der Versicherungsbranche eine weit verbreitete Befürchtung.
Nicht für jedes Unternehmen ist es einfach, die eigene strategische Stossrichtung offen im Internet zu verbreiten. Angst macht den Unternehmen zusätzlich, dass Ideengeber plötzlich rechtliche Ansprüche an Gewinnen fordern könnten. Die Unternehmung muss dazu bereit sein, die Innovationshierarchie völlig aufzubrechen. Wo früher von Oben bestimmt wurde, wo investiert werden soll, kann heute nicht nur der ganze Konzern, sondern das gesamte Netzwerk Ideen und Wünsche einfliessen lassen. Open Innovation heisst nicht nur Kunden bei der Entwicklung einzubeziehen, es geht auch darum, dass Kunden eine noch nie dagewesene Macht erhalten.
Quellen:
Gassmann, Oliver (Hrsg.): Crowdsourcing : Innovationsmanagement mit Schwarmintelligenz. München, Wien : Hanser, 2010. – ISBN 978-3-446-42334-3
Open Innovation Monitor 2012: http://innovationsgesellschaft.ch/media/archive2/oim/OIM_Whitepaper.pdf
SWISS ENGINEERING : Crowdsourcing – Innovationsmanagement für KMU. Jan/Feb. 2011
Hallo „ihr“
Hier noch ein paar Quellen zum Thema Crowdsourcing und Open Innovation:
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Deutscher Crowdsourcing Verband e.V. (2012a): FAQ. Verfügbar unter: http://www.crowdsourcingverband.de/faq/ . [30.12.2012].
Deutscher Crowdsourcing Verband e.V. (2012b): Über Crowdsourcing. Ver-fügbar unter: http://www.crowdsourcingverband.de/uber-crowdsourcing/ . [30.12.2012].
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Franke, Nikolaus (2011): Crowdsourcing: Innovative User-Netzwerke nutzen. In: S. Albers & O. Gassmann (Hrsg.): Handbuch Technologie- und Innovationsmanagement. (2. vollst. überarb. Aufl.) (S. 689–706). Wiesbaden: Gabler.
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Ich habe nämlich gerade im letzten Semester in EBUS eine Arbeit zum Thema „Open Innovation und Crowdsourcing“ geschrieben und ein Referat zum Thema „Open Innovation und Crowdsourcing – mehr als Schlagworte für Bibliotheken?“ gehalten. (Folien: http://de.slideshare.net/FelicitasIsler ) Man muss ja das Rad nicht immer wieder neu erfinden 😉
Herzliche Grüsse
Felicitas Isler IW09tz
Merci viel Mal für die super Literaturtipps! Toll von einer Fachkollegin Inputs zu erhalten! LG S.Alt iw11tz
Gern geschehen! Wenn dieser Blog ein Impressum hätte mit E-Mail-Adresse oder so, hätte ich euch die Arbeit geschickt. #könntemanjamalnochmachen
Dankeschön! Das Impressum haben wir nun nachgeholt 😉